Borwede - unser Dorf e. V.
Zur 775-Jahr-Feier des Dorfes lud der Verein „Borwede – unser Dorf“ auf den Hof Dahms ein. Bei strahlendem Sonnenschein erlebten die Gäste einen abwechslungsreichen Tag, einen Tag mit Gesprächen, mit Unterhaltung, mit Spielen und Musik, mit gutem Essen und erfrischenden Getränken. Die Organisatoren vom Dorfverein strahlten laut Mitteilung mit der Sonne um die Wette – „es hat alles gepasst, wir hatten fröhliche Gäste, viel Zulauf – eine rundum gelungene Feier“, wird die Vorsitzende Charlotte Wolframm zitiert. Im Mittelpunkt des Tags stand die Vorstellung der Chronik „Borwede – ein Dorf und seine Menschen“ – ein Herzensprojekt, das die Geschichte des Dorfes bewahrt und lebendig macht.
Neue Chronik vorgestellt: „Borwede – ein Dorf und seine Menschen“
In seiner Begrüßung lüftete Martin Meyer-Hohnstedt vom Vorstandsteam ein Rätsel: „Bei den Recherchen zu unserer Dorfchronik wollten wir herausfinden, seit wann Borwede besiedelt ist“, sagte er. 1250, also vor 775 Jahren, war das Dorf erstmals urkundlich erwähnt worden – doch Steinbeile, die auf den Äckern gefunden wurden, wiesen darauf hin, dass das Dorf wesentlich älter sein muss. „Wir haben ja einen rührigen Bürgermeister, also haben wir Jens Bley gefragt, ob herausgefunden werden kann, wie alt Borwede ist. Der hat unsere Anfrage gleich an den Landkreis weitergegeben – und die haben an der Bundesstraße angefangen, zu graben.“ Dabei sei immerhin eine Bronzefigur gefunden worden. „Und dann hat der Landkreis gedacht, wenn hier schon so ein großes Loch in der Erde ist, können wir da auch gleich die Zentralklinik bauen.“ Mit dieser Interpretation sorgte Martin Meyer-Hohnstedt für viele Lacher im Publikum.
Dorf lebt vom Miteinander und Füreinander
Gefeiert wurde auf dem Hof Dahms. Die alte Scheune hatten Helfer des Dorfvereins mit Bühne, Girlanden und Lichtern zu einem wunderbaren Ort zum Feiern umgestaltet. Beliebt waren aber vor allem die Plätze vor der Scheune, im Schatten von Pavillons und Sonnenschirmen. „Toll, dass man ein solches Fest auf die Beine stellen kann, und fast alles, was man dafür braucht, im Dorf zusammenkommt“, sagte Charlotte Wolframm in ihrer Begrüßung angesichts der vielen Tische und Stühle, der Theke und der schönen Dekoration. Die Organisation der 775-Jahr-Feier habe einmal mehr bewiesen: „Wir sind ein lebendiges Dorf mit vielen Menschen, die sich engagieren, mit einem ausgeprägten Vereinsleben. Ein Dorf, das vom Miteinander und vom Füreinander lebt“, sagte sie. „Und wir glauben, dass unser Dorf mit seinen Menschen ein Ort ist, der auch in den nächsten 775 Jahren mit Leben gefüllt bleiben wird, wenn wir weiterhin willkommen heißen und unsere Türen öffnen, Interesse aneinander zeigen und zusammenhalten.“
Knapp 100 Teilnehmer brüteten über dem Dorfquiz
Dass dieser Zusammenhalt und das gegenseitige Interesse groß sind, zeigte die Feier am Samstag. Pünktlich um 15 Uhr füllten sich Scheune und Hof. Viele Borweder, Ehemalige, Menschen, die sich dem Dorf verbunden fühlen und auch Ortsbürgermeisterin Anke von der Lage-Borchers und Bürgermeister Jens Bley waren zur Begrüßung durch Martin Meyer-Hohnstedt, Charlotte Wolframm und Thomas Kolatzki, der das Redaktionsteam des Borweder Buchs geleitet hatte, dabei. Anschließend spielten „Limberg & Limberg“, zudem gab es selbst gebackene Torten und Kuchen, die viele Borwederinnen gespendet hatten. Die Kinder vergnügten sich auf einer großen Hüpfburg und mit Wasserspielen.
Musik, Tanz und echtes „Borweder Feiergefühl“
Am Abend rollte dann der Foodtruck „Glutrausch“ auf den Hof. Den Übergang zur Party gestaltete der Verein mit einem „Dorfquiz“. Knapp 100 Menschen brüteten in zehn Teams darüber, wie viele Gänse es in Borwede gibt (acht), warum zwölf Borweder für zwei Wochen ins Gefängnis mussten (wegen des Plaggenstreits mit Mörsen im Jahr 1550), wie viele Hausnummern es in Borwede gibt (71) und welche die Zentralklinik bekommt (100). Deutlich wurde dabei, wie viel die Borweder über ihr Dorf wissen, standen doch gleich Vertreter von vier Teams im Finale, die 29 von 34 Fragen richtig beantwortet hatten. Bei den Stichfragen setzte sich dann das Team um Frank Ehlers durch – für den auch gleich die erste Stichfrage ein echtes Heimspiel war. Wer der amtierende Borweder Schützenkönig ist, wollte Moderator Martin Meyer-Hohnstedt wissen. „Frank Ehlers“, kam es von ihm natürlich gleich wie aus der Pistole geschossen. „Das hat richtig Spaß gemacht, klasse“, so die Rückmeldung der Gäste, die im Vorfeld des Quiz‘ Nummern gezogen hatten und so in bunt zusammengewürfelten Teams rätselten.
Und danach? „Musik, Tanz und echtes Borweder Feiergefühl“, so formulierte es Jessica Harms aus dem Vorstandsteam. Bis tief in die Nacht hinein feierten und tanzten die Gäste in der Scheune der Familie Dahms, wurden am Schluss von Gastgeberin Steffi Dahms sogar noch mit Spiegeleiern bewirtet – der Abschluss eines Fests, von dem viele der rund 200 Besucher eine Wiederholung spätestens in 25 Jahren forderten.
Borweder Buch
1993 brachte Otto Bach die Chronik „Borwede – ein Dorf und seine Menschen“ heraus. Anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfs vor 775 Jahren fasste der Dorfverein den Entschluss, diese Chronik zu aktualisieren und neu herauszugeben. Fast drei Jahre lang interviewte, fotografierte, recherchierte und schrieb das Redaktionsteam an der Neuauflage. Das 360 Seiten starke Werk ist für 38 Euro bei Dauelsberg, der Volksbank und dem Dorfverein (Ansprechpartnerin Charlotte Wolframm, 0174/1516742) erhältlich.
CW